Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet. »Wie ein Hund!« sagte er, es war, als sollte die Scham ihn überleben. Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.
Der Begriff Kehrwasser stammt aus dem Wildwassersport bzw. der Strömungslehre. Dort, wo Wasser sehr schnell fließt, z. B. durch Gefälle oder enge Passagen zwischen Felsen, trifft es früher oder später auf das langsamer fließende Wasser davor. An diesen Stellen bilden sich Rückströmungen. Das Wasser fließt plötzlich in Mitten all der Stromschnellen und Gischt an den Seiten des Flusses langsam rückwärts. Diese Zonen streben die Kajak- oder Raftfahrer immer wieder an, da sie dort für einen Moment innhalten können, sich neu orientieren, um dann wieder beherzt den nächsten Streckenabschnitt anzugehen.
In unserer Arbeit mit Menschen und Organisationen nutzen wir das Kehrwasser immer wieder als Metapher zur Reflektion. Nur wenn es uns gelingt, „mentale Kehrwässer“ anzusteuern, können wir uns selbst und unsere Organisationen verstehen und daraus wirksame Veränderungsimpulse ableiten.
In diesem Blog wollen wir unsere Erfahrungen und Gedanken in der Arbeit mit Menschen und Organisationen teilen. Wie können wir uns besser verstehen? Was können wir tun, um unsere Ziele zu erreichen und uns selbst zu verändern? Sie finden hier Beiträge für Einzelne (Selbststeuerung), für Teams und Organisationen sowie für Führungskräfte. Jeder Beitrag ist ein Kehrwasser, in dem Sie innehalten und sich neu orientieren können, um dann wieder entschlossen zu handeln.